DIN 18104-1 Einbruchhemmende Nachrüstprodukte für Fenster & Türen

DIN 18104-1 Schutz vor Einbrechern

DIN 18104-1 Schutz vor Einbrechern

Auf Initiative der Polizei wurde in den letzten Jahrzehnten eine Norm entwickelt, die beschreibt, in welcher Art und mit welchen Mitteln man Fenster und Türen nachträglich mit einbruchhemmenden Produkten ausstatten kann, damit sie nicht nur vor Wind und Wetter sondern auch besser vor Einbrechern schützen.

Die Norm trägt die Bezeichnung DIN 18104 und ist in zwei Teile gegliedert.

DIN 18104 Teil 1 und Teil 2

Teil 1 der DIN 18104 befasst sich mit aufschraubbaren Nachrüstprodukten wie zum Beispiel den Zusatzsicherungen und Zusatzschlössern, die auf den Rahmen bzw. Flügel sichtbar montiert werden. Der zweite Teil befasst sich mit einbruchhemmenden Produkten zum Einlassen im Falz des Fensterelements, wie zum Beispiel Drehkippbeschlägen.

Banner-Einbruchschutzfolien

Das Regelwerk legt Anforderungen und Prüfverfahren fest. Nach bestandener Prüfung entsprechend der Kriterien aus DIN 18104 Teil 1 und Teil 2 wird den Nachrüstprodukten zertifiziert, dass der Widerstand gegen Einbruch erhöht und somit das Überwinden der Fensterelemente und Türen mit einfachem Werkzeug erschwert wird.

ABUS - DIN 18104-1 Türsicherungen

ABUS – DIN 18104-1 Türsicherungen

Die mechanische Erstausstattung von Fenstern und Fenstertüren ist in der Einbruchnorm DIN EN 1627 beschrieben, die in der Neufassung seit September 2011 in Deutschland Geltung hat. Eine der Neuerung ist im Zuge der Europäisierung die Umbenennung der bis 2011 bekannten Widerstandklassen (WK) in „resistance class“ (RC).

Einbruchschutz – Nachrüstung aufgrund steigender Einbruchszahlen

Pilzkopf-einfacher-Rollzapfen

Pilzkopf-einfacher-Rollzapfen

Das Risiko ein Einbruchsopfer zu werden, steht auch in Abhängigkeit vom Zustand der eingebauten Fenster- und Türverriegelung. Die Widerstandskraft von älteren – leider zu oft auch noch von neuen – Fensterbeschlägen gegen das Aufhebeln von außen ist nicht groß. Diesen Umstand nutzen Einbrecher aus.

Im Bild rechts sehen Sie einen Fensterantrieb mit einfachen Rollzapfen. Innerhalb wenieger Sekunden hebeln Einbrecher, die dafür nur einen größeren Schraubendreher benötigen, das Fensterelement von außen aus  und verschaffen sich freien Eintritt in fremdes Eigentum. Das dabei das Fenster oder die Terrassentür beschädigt wird ist ihnen egal.

Polizei: neue Fenster mind. RC 2 nach DIN EN 1627 / Nachrüsten nach DIN 18104

Achten Sie beim Kauf neuer Fenstern auf nach DIN 1627 geprüfte Fensterelemente. Die Polizei empfiehlt für private Wohnungen den Einbau von Fenstern und Fenstertüren, die mind. der RC 2 entsprechen. Diese Elemente sind mit Pilzkopfbeschlägen, einer einbruchhemmenden Verglasung und einem abschließbaren Fenstergriff gesichert.

ABUS - DIN 18104-1 Fenstersicherungen

ABUS – DIN 18104-1 Fenstersicherungen

Bei vorhandenen Fenstern, die aufgrund fehlender Einbruchschutzvorrichtung nachgerüstet werden, lautet die Empfehlung der Polizei geprüfte Produkte entsprechend DIN 18104 Teil 1 bzw. Teil 2 zu verwenden. Das Nachrüsten mit Aufschraubsicherungen soll auf der Schließseite und auf der Bandseite erfolgen. Wobei mindestens pro lfm Fenster- oder Türhöhe je eine Zusatzsicherung verwendet wird.

Befestigung nach DIN 18104

Das Nachrüsten mit einer Zusatzsicherung ist allerdings nur so gut, wie die Verschraubung und der Untergrund sind, auf dem die Sicherung befestigt wird. Auch dazu trifft die DIN 18104 eine Aussage.

ABUS - DIN 18104-1 Befestigungstechnik

ABUS – DIN 18104-1 Befestigungstechnik

Für den Fall, dass die Befestigungsmöglichkeit nicht ausreichend ist, sollen mehr Sicherungen und zusätzliche Befestigungsmittel verwendet werden. Das betrifft zum Beispiel Kunststofffenster mit dünner oder mit keiner Metalleinlage.

Befestigungsset ABUS IM 100

Befestigungsset ABUS IM 100

Aus Einbruchschutzgründen soll in diesen Fällen die Montage mit speziellen Befestigungsankern, Durchgangsverschraubungen oder, wie im Bild zu sehen, mit Verbundmörtel erfolgen.

Sind die Querschnitte der Fensterrahmen und Fensterflügel zu schwach, dann wird nach DIN 18104 eine Verstärkung empfohlen. Und wenn eine zuverlässige Montage eines Nachrüstproduktes gar nicht funktioniert, dann soll aus Sicherheitsgründen das komplette Element gegen ein entsprechen Sicheres ausgetauscht werden.

Eine Auflistung mit vielen geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten nach DIN 18104 Teil 1 finden Sie unter >Fenstersicherungen<

DIN 18104-1 – Wem nutzt die Norm?

Einbruchversuch im ABUS Labor

Einbruchsversuch im Labor

Nachrüstprodukte, die nach DIN 18104 geprüft sind, die Norm erfüllen und entsprechend der Prüfanforderung am Fenster- oder dem Türelement montiert wurden, garantieren eine deutliche Verbesserung des Einbruchschutzes.

Davon profitieren zunächst die Verbraucher, denen schon eine Kennzeichnung auf der Verpackung als Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung dient.

Desweiteren gibt die Verwendung von nach DIN geprüften und fachgerecht montierten Einbruchschutzprodukten Handwerksbetrieben Sicherheit. Denn im Streitfall können sie nachweisen, eine Leistung entsprechend den Regeln erbracht zu haben. Zuletzt haben auch Hersteller von nach DIN geprüften Einbruchschutzprodukten einen Vorteil. Ein unabhängig ausgestelltes Zertifikat bestätigt die Qualität ihrer Produkte.

Ein Nachsehen haben Einbrecher. Ihr Vorhaben ein Fenster oder eine Tür aufzuhebeln, die entsprechend DIN 18104 Teil 1 oder Teil 2 nachgerüstet wurde, wird ihnen Probleme bereiten und voraussichtlich zum Abbruch zwingen 🙂

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert